Übungsalarm am Klettersteig
10.06.2014: Am Freitagnachmittag fand eine Übung für die Bergwachten im Landkreis Aue- Schwarzenberg statt. Dabei wurde ein Unfall einer geführten Gruppe am Klettersteig in Erlabrunn nachgestellt.
Das besondere an der Szenerie, auch der Guide der Klettergruppe wurde verletzt. Es galt insgesamt 6 Personen, darunter 3 Verletzte, aus dem Klettersteig zu retten. Die Rettungsleitstelle Zwickau löste den Übungsalarm als Vollalarm für alle 3 Bergwachten des DRK Kreisverbandes Aue-Schwarzenberg e. V. aus. Die Bergwachtbereitschaften wurden dabei, ähnlich wie bei einem realen Einsatz, von der Alarmierung überrascht.Bereits nach kurzer Zeit trafen Einsatzkräfte der nächstgelegenen Bereitschaft aus Johanngeorgenstadt ein und machten sich ein Bild von der Lage.
In Zusammenarbeit mit Einsatzkräften der nachrückenden Bereitschaften wurden die Verletzten nach festgelegten Prioritäten gerettet. Dabei begann die medizinische Versorgung bereits in der Felswand. Mit der Rettungsvariante "Hängesitzbergung" wurden Verletzte an den Wandfuß gebracht und dort zur weiteren Versorgung an die Bergwacht bzw. den Rettungsdienst übergeben. Eine verletzte Person, die sich nach dem Unfall und dem Absetzen des Notrufes etwas von den anderen entfernt hatte, wurde durch die Retter erst sehr spät entdeckt. Diese Situation stellt einmal mehr die große Notwendigkeit dar, sich frühzeitig ein genaues Bild von der Lage am Unglücksort zu machen.
Die durchgeführte Übung simulierte eine realistische, aber nicht leicht überschaubare Situation. Dabei stellte sie hohe Anforderungen an die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften der verschiedenen Bereitschaften und der Leitstelle. Solch komplexe Einsatzsituationen können nur durch eine optimale Zusammenarbeit der Bergwachten bewältigt werden können. Dieser Übungsalarm wurde zu einem „günstigen Zeitpunkt“ ausgelöst. Die meisten der ehrenamtlich tätigen Bergretter waren bereits zu Hause und konnten von dort aus zur Unfallstelle aufbrechen. Zu anderen Zeitpunkten, etwas während der Arbeitszeit ist die Situation deutlich schwieriger. Es müssen lange Anfahrtszeiten in Kauf genommen werden. Nicht jeder Arbeitgeber ist bereit, die Ausfallzeiten der Mitarbeiter für dieses Ehrenamt zu tolerieren. Daher sollte alles unternommen werden, um die aktiven Kameradinnen und Kameraden zu unterstützen und im Rahmen einer aktiven Nachwuchsarbeit weitere Mitglieder für die Bergwacht zu gewinnen.
Im Anschluss an die erfolgreiche Einsatzübung bedankte sich das Organisationsteam bei den Einsatzkräften und wertete die Ergebnisse in einer gemütliche Grillrunde aus. Ein großes Lob geht neben den Einsatzkräften auch an das Outdoorteam "Westerzgebirge", welches in der Organisation maßgeblich mitwirkte und die äußerst professionellen Mimen zur Verfügung stellte!