Rettungsübung der Bergwacht
19.01.2015: Am Wochenende fand in Schwarzenberg eine Schauübung der Bergwacht statt.
Dabei standen die Bergung aus unwegsamem Gelände sowie die Rettung eines abgestürzten Gleitschirmfliegers auf dem Programm. Mit diesem Übungsteil sollten interessierte Beobachter auf die Arbeit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Bergwacht aufmerksam gemacht werden. Die gesamte Übung wurde durch die Kameraden der Bergwacht Johanngeorgenstadt geplant und gemeinsam mit den Rittersgrüner Kameraden durchgeführt.
Gleit- oder Motorschirmfliegen als Freizeitsport ist auch im Erzgebirge möglich, so dass der nachgestellte Unfall keineswegs unrealistisch ist. Als Erstes musste das „verunfallte Opfer“ in der Felswand gesichert werden. Zur Rettung seilte sich Einsatzleiter Gerd Paczkowski am Felsen ab. Beim Verunglückten angekommen, wurde dieser gesichert und die Kameraden oben auf dem Felsen seilten beide langsam ab. Dabei bestand zwischen den Rettern ständig Funkkontakt, Anweisungen wurden ausgegeben und über die jeweilige Situation informiert. Sicher am Boden angekommen, nahmen Helfer Patienten und Retter in Empfang. Nach Abschluss einer solchen Komplexübung müssen Sicherheitsausrüstungen wieder verstaut, alle Seile eingeholt und nach dem Trocknen für den nächsten Einsatz bereitgelegt werden.
Dieser Notfall war zum Glück nur eine Übung. Alle Bergwachtkameraden waren informiert und mit ihrer Ausrüstung vor Ort. Im Notfall wäre der organisatorische Ablauf völlig anders:
- Absturz eines Gleitschirmfliegers - Eingang eines Notrufes bei der Rettungsleitstelle
- Information der Bergwacht, Alarmierung der ehrenamtlichen Kameraden
- Anfahrt der Kameraden zur jeweiligen Bergrettungswache und Aufnahme der Ausrüstung (je nach Arbeitsort sind dabei 30 min und mehr Fahrtzeit einzuplanen)
- Fahrt und Aufstieg zur Unglücksstelle
- Transport der Rettungsmittel zur Unglücksstelle (oft ist der Unfallort schwer zugänglich und nur zu Fuß erreichbar)
- Feststellung der Situation, Festlegung des Rettungsablaufes, ggfs. Alarmierung weiterer Bereitschaften (es müssen mind. 4 Kameraden bei einem Rettungseinsatz verfügbar sein)
- Beginn der Rettungsarbeiten
Schon ohne die weiten Anfahrtswege vom Arbeitsort zur Rettungswache vergeht bis zur Ankunft am Unfallort viel Zeit. Deswegen ist es wünschenswert, über eine einsatzstarke Bereitschaft zu verfügen. Nur so können auch unter Woche die ehrenamtlichen Rettungskräfte bei Notfällen schnell vor Ort sein. Den Arbeitgebern, die dieses Engagement ihrer Mitarbeiter unterstützen und ihnen ermöglichen, auch während der Arbeitszeit zu Einsätzen auszurücken, soll an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen werden.