Dürre und Hunger bedrohen die Menschen am Horn von Afrika
28.07.2011: Am Horn von Afrika, in Somalia, Kenia, Äthiopien und Djibouti sind über zehn Millionen Menschen von einer ungewöhnlich schweren Dürre betroffen. Somalis fliehen aus der Mitte und dem Süden des Lands über die Grenzen nach Äthiopien und Kenia – Länder, die selber mit den Folgen der Dürre kämpfen. Das Rote Kreuz versorgt die Menschen auf der Flucht mit Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe.
„Die Flüchtlinge, die es über die Grenze schaffen, kommen in überfüllten Lagern an. Aber sie haben dort Zugang zu dem Notwendigsten. Wir müssen aber auch den Menschen in Somalia selbst helfen. Dank der intensiven Zusammenarbeit mit unserer Schwesterorganisation, dem Somalischen Roten Halbmond, kann das Rote Kreuz auch dort Nothilfe leisten,“ sagt Christoph Müller, Leiter des DRK-Regionalbüros in Nairobi, Kenia.
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Für das Rote Kreuz kommt diese Dürre nicht unerwartet. Das Kenianische Rote Kreuz hat bereits im Frühjahr 2011, als Prognosen verkündeten, dass die Frühjahrs-Regenfälle ausfallen würden, davor gewarnt, dass dies katastrophale Folgen haben könnte. „Diese schrecklichen Dürrekatastrophen treffen die Menschen am Horn von Afrika immer wieder. Wir leisten jetzt dringend notwendige Hilfe für die Flüchtlinge. Aber die wirkliche Lösung muss langfristig sein. Zum Beispiel in Form von nachhaltigen Bewässerungskonzepten und Zugang zu dürreresistentem Saatgut, um die Menschen für zukünftige Krisen zu stärken“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.
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Hilfe für unterernährte Kinder
An zehn Orten rund um die Hauptstadt Mogadischu werden Not-Ernährungszentren aufgebaut. Hier erhalten vor allem unterernährte Kinder einen sehr proteinreichen Brei, damit sie wieder zu Kräften kommen. Zudem suchen vierzehn mobile Teams Menschen auf dem Land auf, die zu schwach sind, um zu den Zentren zu gelangen. Zu der Dürre kommen auch die chaotischen Zustände in Süd- und Zentralsomalia. Somalia hat seit Jahrzehnten keine funktionierende Regierung. Kämpfe und Gewalt gehören zum Alltag. Dies macht die Entwicklung des Landes besonders schwierig. Das Rote Kreuz ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die in Somalia arbeiten kann. Über die Schwestergesellschaft, den Somalischen Roten Halbmond, kann Wasser verteilt werden und medizinische Hilfe an die wenigen Krankenhäuser gelangen.