Immer dann und nur dann, wenn ein gesundheitlicher Notfall oder eine Unfallsituation nicht einzuschätzen sind, wenn Zweifel am Gesundheitszustand des Betroffenen oder gar Lebensgefahr besteht, soll der Notruf 112 gewählt werden. Dieser Notruf gilt deutschlandweit und seit nunmehr 30 Jahren in Europa und weit darüber hinaus.

Hintergrund:
Auf Vorschlag der Europäischen Kommission wurde 1991 die Notrufnummer 112 europaweit eingeführt. Dabei ging es nicht nur um die Einführung einer einheitlichen Rufnummer, sondern auch um die Möglichkeit, dass in allen EU-Mitgliedsstaaten die Notrufe gebührenfrei abgesetzt werden können. Mittlerweile ist sichergestellt, dass Hilfesuchende europaweit sowie in einigen Ländern Asiens und Afrikas unter der einheitlichen Notrufnummer 112 die Notrufzentralen der Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei über Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse erreichen. In Kanada und den Vereinigten Staaten erfolgt eine Weiterleitung zum dortigen Notruf 911.

Nach Eingang des Notrufes entscheidet die Rettungsleitstelle, welche Rettungsmittel zum Einsatz kommen. Dies ist bei einem gesundheitlichen Notfall nicht immer nur der Rettungsdienst.

Im Altlandkreis Aue-Schwarzenberg kann die IRLS (Integrierte Regionalleitstelle) zusätzlich die Bergwacht als First Responder alarmieren. Dies geschieht beispielsweise, wenn auf Grund örtlicher Gegebenheiten der Rettungsdienst die Hilfesuchenden nicht innerhalb der gesetzlichen Fristen erreichten kann oder die Rettungsmittel wegen anderer Schadensereignisse vorübergehend gebunden sind. Im Jahr 2020 wurde die Bergwacht Carlsfeld zu 17 und die Bergwacht Johanngeorgenstadt zu 25 First Responder Einsätzen alarmiert.

Hintergrund:
First Responder sind gut ausgebildete Ersthelfer. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu über-brücken. Damit übernehmen die First Responder, die ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette.

Nach Eingang eines Notrufes hat die Rettungsleitstelle eine weitere Möglichkeit, ehrenamtliche Einsatzkräfte zu alarmieren – die Schnelleinsatzgruppe SEG.

Hintergrund:
Die SEG ist eine Gruppe aus medizinisch und/oder technisch ausgebildeten Einsatzkräften, welche den Rettungsdienst bei größeren Schadensfällen oder einem Massenanfall von Verletzten unter-stützt. Sie schließt dabei die Lücke zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Im DRK Kreisverband Aue-Schwarzenberg e.V. ist seit 1996 eine SEG im Einsatz. Sie erfüllt die Aufgaben einer Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst, Betreuung und Versorgung/ Logistik. Am 15.01.2021 beim Brand an der Auer Talstraße kam die SEG Sanität zur medizinischen Absicherung der Feuerwehr-leute zum Einsatz.